«Unsere Mission»
Strom hält die Welt und unser Land in Bewegung, Strom schafft Sicherheit, Lebensqualität und Wohlstand.
Wir betreiben das Übertragungsnetz dauernd, zuverlässig, effizient und diskriminierungsfrei im Dienste der Schweizer Volks- und Elektrizitätswirtschaft. Wir konzipieren und bauen das Übertragungsnetz der Zukunft. Dabei übernehmen wir Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt.
Vernetzt im In- und Ausland setzen wir auf partnerschaftliche, marktbasierte Lösungen zur Weiterentwicklung des Energiesystems.
Sicherheit hat höchste Priorität bei allem, was wir tun.
Strategie 2027
Das Jahr 2023 ist der Startpunkt für eine neue, fünfjährige Strategieperiode von Swissgrid. Die letzten zehn Jahre waren geprägt von der Übernahme der Netze früherer Eigentümer sowie einer darauffolgenden Entwicklungs- und Konsolidierungsphase. Damit hat das Unternehmen eine solide Grundlage geschaffen, um nun die Herausforderungen in einem sich stark wandelnden Energiesystem anzugehen.
Energiesystem im Umbruch
Nach einer langen Phase der Stabilität ist die Stromwirtschaft in den letzten 20 Jahren stark in Bewegung geraten. Diese Entwicklungen betreffen die Netzbetreiber in mehrfacher Weise:
1. Dekarbonisierung, Wegfall Kraftwerke mit gesicherter Leistung
Der Druck, die Transformation des Energiesystems und die Dekarbonisierung zu beschleunigen, nahm aufgrund der neu gefassten Schweizer Klimaziele 2030 im Rahmen des «European Green Deal» immer mehr zu. Gemäss der Energiestrategie 2050 des Bundes reduziert sich in Zukunft zudem der Anteil an Kernenergie, der eine gesicherte Leistung (Bandenergie) gewährleisten kann.
2. Ausbau der Stromproduktion aus erneuerbaren Energiequellen
Der beschleunigte Ausbau erneuerbarer Energie führt zu sich stark ändernden Produktionsmustern und volatilen Stromflüssen. Dies birgt grosse Herausforderungen für die Netzsteuerung und es bedarf genügend Reserveleistung und höherer Automatisierung, um die Netzstabilität zu gewährleisten.
3. Volatiles energiepolitisches und regulatorisches Umfeld
Die Energiepolitik der EU und der Schweiz stehen erneut auf dem Prüfstand. Insbesondere ist derzeit noch nicht absehbar, in welche Richtung sich die Energie- und Strommarktregulierung in der Schweiz bewegen wird. Das hat zur Folge, dass die Netzbetreiber in kürzester Zeit neue Aufgaben übernehmen müssen.
5. Zunehmender Ausschluss aus Netz- und Marktmechanismen sowie Gremien der EU
Das fehlende Stromabkommen der Schweiz mit der EU führt in zunehmendem Mass zum Ausschluss aus wichtigen Netz- und Marktmechanismen sowie Gremien der EU. Damit steigen die Risiken vermehrter ungeplanter Stromflüsse, fehlender Berücksichtigung bei sicherheitsrelevanten Systemprozessen und einer Reduktion der Importkapazitäten.
6. Risiken aufgrund globaler Entwicklungen wie Klimawandel, Pandemien und Cyberkriminalität
Gefahren wie die Folgen des Klimawandels für die Netzinfrastruktur, Pandemien oder die Cyberkriminalität verdeutlichen, dass Betreiber kritischer Infrastrukturen einen ausserordentlich hohen Schutz- und Bereitschaftsgrad aufweisen müssen. Die Anforderungen an die Resilienz dieser Unternehmen, an deren Sicherheitsdispositiv, die Notfallbereitschaft, das Business Continuity Management und das Krisenmanagement bleiben hoch.
7. Starkes Wachstum dezentraler, flexibler Ressourcen durch Elektrifizierung
Die vielen dezentralen Ressourcen im Energiesystem stellen nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Chance für die Netzbetreiber dar. Die Elektrifizierung des Verbrauchs und die Dezentralisierung der Stromerzeugung, schaffen zusätzliche Flexibilitäten für das Energiesystem.
8. Grosse Chancen durch Digitalisierung und Automatisierung
Eine Antwort auf die zunehmende Komplexität im Umfeld der Netzbetreiber bietet die Digitalisierung. Eine durchgehend digitale Abwicklung der Wertschöpfungskette eröffnet innerhalb des Unternehmens Möglichkeiten: so können digitale Lösungen Effizienzgewinne realisieren, zum Beispiel im Ausbau und in der Instandhaltung des Netzes. Darüber hinaus ermöglicht die Digitalisierung, interne Prozesse zunehmend zu automatisieren.
Fünf Schwerpunkte der Strategie 2027
Für die Strategie 2027 hat Swissgrid fünf eng miteinander verbundene Schwerpunkte definiert. Deren vier wurden von der vorigen Strategieperiode übernommen und an die aktuellen und zukünftigen Rahmenbedingungen angepasst. Ergänzt werden diese durch den neuen Fokus «Innovation und Digitalisierung.
Versorgungssicherheit
Im Zentrum der neuen Strategie steht «Versorgungssicherheit». Die Massnahmen zielen darauf ab, die Versorgungssicherheit netzseitig langfristig unabhängig vom Grad der Integration in die europäischen Prozesse der EU zu gewährleisten und gleichzeitig die Energiestrategie des Bundes zu unterstützen.
Grid Transfer Capacity
Ebenso bedeutend ist «Grid Transfer Capacity». Ziel dieses Schwerpunktes ist es, die Kapazität des Netzes bedarfsgerecht zu erhöhen sowie das Netz zukünftig noch effizienter zu realisieren und zu betreiben.
Innovation und Digitalisierung
Ein umfassendes Massnahmenpaket mit Fokus auf Innovation und Digitalisierung schafft die Voraussetzungen auf datentechnischer, technologischer, personeller und kultureller Ebene, um die angestrebte digitale Transformation umzusetzen.
Operational Excellence
Um die Strategie 2027 erfolgreich umsetzen zu können, müssen die Kultur und die Kompetenzen im Unternehmen mit den zukünftigen Anforderungen Schritt halten und weiterentwickelt werden. Diese Handlungsfelder und die nachhaltige Entwicklung des Unternehmens adressiert «Operational Excellence».
Safety & Security
Mit ihrer Verantwortung für eine kritische Infrastruktur der Schweiz, hat für Swissgrid Sicherheit höchste Priorität. Ihre Weiterentwicklung kann nur gelingen, wenn unternehmensrelevante Risiken und Gefahren frühzeitig erkannt und vermindert werden. Eine hohe Resilienz und der umfassende Schutz aller Ressourcen von Swissgrid sind Ziel des Schwerpunkts «Safety & Security».
Eine ausführlichere Beschreibung der Schwerpunkte der Strategie 2027 findet sich im Geschäftsbericht 2022.