Netzprojekt Niederwil – Obfelden

Zwischen Niederwil und Obfelden plant Swissgrid den Ersatz der bestehenden rund 17 Kilometer langen 220-Kilovolt-Freileitung durch eine 380-Kilovolt-Leitung. Die neue Leitung trägt massgeblich zur Versorgungssicherheit des Mittellandes mit den Ballungsräumen Aargau, Zürich und Luzern bei. Der festgesetzte Planungskorridor ermöglicht eine Leitungsführung mit deutlich mehr Abstand zu den Wohngebieten. Ist die neue Leitung in Betrieb, so kann die bestehende rückgebaut und die Siedlungsgebiete damit deutlich entlastet werden.

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Sandra Bläuer
Sandra Bläuer

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Planungskorridor
Planungskorridor
Rückbau
Rückbau
Bestehende Leitung
Bestehende Leitung
Unterwerk
Unterwerk

Übersicht

Das Projekt sieht den Ausbau bzw. den Ersatz der 17 Kilometer langen 220-kV-Leitung zwischen dem Unterwerk Niederwil (AG) und dem Unterwerk Obfelden (ZH) durch eine neue 380-kV-Leitung vor. Die Leitung ist Teil des Ausbauprogrammes von Beznau bis Mettlen. Die Leitung Beznau – Mettlen ist heute ein Engpass im schweizerischen und europäischen Übertragungsnetz. Der Ersatz der Leitung verbessert die Energieverteilung im Mittelland mit den Ballungsräumen Aargau, Zürich und Luzern. Die Nord-Süd-Verbindungen müssen ausgebaut werden, auch über die Grenzen hinweg. Die neuen Produktionsmuster wie der Ausbau der Windkraft in Nordeuropa und die Abschaltung der Kernkraftwerke erfordern einen erhöhten Stromaustausch der Schweiz mit Europa.

Bundesrat setzt Planungskorridor und Technologie fest

Swissgrid erarbeitet bei jedem Netzprojekt sowohl Kabel- als auch Freileitungsvarianten. Den Entscheid, in welchem Korridor die Leitung zu planen ist und welche Technologie dabei zum Einsatz kommt, wird im Sachplanverfahren durch den Bundesrat gefällt. Dabei stützt er sich auf die Empfehlung einer Begleitgruppe des Bundesamtes für Energie (BFE). Dazu diskutieren und beurteilen die Expertinnen und Experten die von Swissgrid erarbeiteten Korridorvarianten nach den Kriterien des Bewertungsschemas Übertragungsleitungen (Raumplanung, Technik, Umwelt, Wirtschaftlichkeit.

Beim Projekt Niederwil – Obfelden hat der Bundesrat eine Kombination von zwei Freileitungsabschnitten mit einer rund 4,5 Kilometer langen Erdverkabelung zur Unterquerung der geschützten Reusslandschaft festgesetzt. Der von verschiedener Seite geforderten Erdverlegung auf der gesamten Strecke konnte der Bundesrat nach einer gesamtheitlichen Interessenabwägung nicht entsprechen. Insbesondere wurde eine Verkabelung durch Waldgebiet verworfen, da aus Sicht des Bundesrates die dafür nötigen Rodungen, die grossen Eingriffe in den Boden und die damit verbunden Umweltbelastungen unverhältnismässig wären. Weitere Informationen zum Korridor- und Technologieentscheid finden Sie in der Medienmitteilung des Bundesrates.


Projekt

Der Entscheid des Bundesrates über den Planungskorridor und die Technologie bildet die Basis für die nächste Projektphase. Ende 2022 startete Swissgrid das Bauprojekt. Im Rahmen dieser Detailplanung werden die genaue Linienführung und die Standorte sowie die Dimensionierung der Masten und der Übergangsbauwerke, welche die Freileitungs- mit dem Erdkabelabschnitt verbinden, festgelegt. Bei der Planung legt Swissgrid grossen Wert auf eine möglichst siedlungsverträgliche und landschaftsschonende Leitungsführung. Im Bereich der Wohngebiete ermöglicht der Korridor eine Leitungsführung mit ausreichend Abstand, so dass die Siedlungsgebiete durch den Rückbau der bestehenden 220-kV-Leitung deutlich entlastet werden. Ausserdem prüft Swissgrid die Möglichkeiten zur Bündelung ihrer 380-kV-Leitung mit der 110-kV-Leitung der Axpo in zwei Teilabschnitten des Planungskorridors. Das Bauprojekt soll sowohl den Anforderungen an Raumplanung wie auch Landschafts- und Umweltschutz genügen, den Anliegen der betroffenen Bevölkerung so weit wie möglich Rechnung tragen und gleichzeitig technisch zweckmässig realisierbar und wirtschaftlich vertretbar sein.

In den vergangenen Monaten hat Swissgrid den aktuellen Stand der Leitungsführung den Bundesämtern und Kantonen zur Vorprüfung vorgestellt. Swissgrid wird die Hinweise aus den verschiedenen Stellungnahmen nun prüfen und wo möglich in das Bauprojekt einfliessen lassen.

Situationsplan Niederwil – Obfelden
Situationsplan Niederwil – Obfelden

Projektbeirat

Die Ausarbeitung des Bauprojektes auf Basis des vom Bundesrat festgelegten Planungskorridors obliegt Swissgrid. Doch bei jedem Projekt gibt es Gestaltungsfreiräume. Um sich mit den Stakeholdern auszutauschen, setzt Swissgrid in der Bauprojektphase einen sogenannten Projektbeirat ein. Dieses von Swissgrid initiierte Gremium setzt sich aus Vertreterinnen und Vertreter der Kantone, der Gemeinden sowie Umweltverbänden und Interessengruppen zusammen. Indem die Mitglieder des Projektbeirats ihre Anliegen offen aussprechen, Handlungsoptionen aufzeigen und sich damit konstruktiv in die Diskussion einbringen, wird die Grundlage geschaffen, diese Gestaltungsfreiräume optimal zu nutzen. Swissgrid informiert den Projektbeirat über den aktuellen Stand im Projekt, über angrenzende Themen wie beispielsweise Umweltmassnahmen, den Trasseeverlauf oder die Dienstbarkeiten. Darüber hinaus nimmt Swissgrid Hinweise des Projektbeirats entgegen, die eine Optimierung des Projekts ermöglichen – zum Beispiel bei der Abstimmung der Leitungsführung und der Raumplanung der Gemeinden. Ziel ist es, im Dialog mit Ämtern, Gemeinden und Betroffenen die bestmögliche Lösung für die zahlreichen Ansprüche an das Projekt zu finden. In diesem Sinne bildet der Projektbeirat ein konsultatives Forum, in welchem das gegenseitige Verständnis gefördert und verschiedene Anliegen direkt eingebracht werden können

Folgende Personen sind Mitglied des Projektbeirates:

Kanton AargauAdrian Fahrni, Leiter Abteilung Energie
Kanton ZürichSeverin Schwendener, Projektleiter AWEL
Gemeinde Affoltern am AlbisMarkus Gasser, Stadtrat
Gemeinde BesenbürenThomas Lang, Gemeinderat
Stadt BremgartenStephan Troxler, Stadtrat
Gemeinde Fischbach-GöslikonWalter Stierli, Grossrat
Gemeinde JonenDieter Brodbeck, Vizeammann
Gemeinde NiederwilNorbert Ender, Gemeindeammann
Gemeinde ObfeldenPeter Weiss, Gemeinderat
Gemeinde OttenbachPeter Weis, Gemeinderat
Gemeinde WohlenArsène Perroud, Gemeindeammann
Pro NaturaMatthias Betsche
REPLA Mutschellen-Reusstal-KelleramtAlain Maître
Verein Verträgliche Starkstromleitung ReusstalStephan Bärtschi
Zürcher Planungsgruppe KnonaueramtGabriela Noser Fanger

Projektbeiratssitzung vom 25. Januar 2024

Am Donnerstag, 25. Januar 2024 fand in Niederwil die erste Sitzung des Projektbeirats statt. Nach einem kurzen Kennenlernen und organisatorischen Punkten zu den Aufgaben im Projektbeirat, erläuterte Matthias Schmid, Head of Project Lines / Substations bei Swissgrid, die bisherige Projektentwicklung. Danach informierte Projektleiter Luis Mata die Mitglieder über den aktuellen Planungsstand im Netzprojekt Niederwil – Obfelden. Er erklärte das Vorgehen zur Erarbeitung des Grobtrassees und zeigte Beispiele für die verschiedenen Übertragungstechnologien. Die vollständige Präsentation der Sitzung finden Sie untenstehend im Downloadbereich.

Projektbeiratssitzung vom 26. Juni 2024

Am Mittwoch, 26. Juni 2024 fand in Niederwil die zweite Sitzung des Projektbeirats statt. Projektleiter Luis Mata informierte die Mitglieder über den aktuellen Planungsstand im Netzprojekt Niederwil – Obfelden und fasste zusammen, was seit der letzten Projektbeiratssitzung im Rahmen des Bauprojekts erarbeitet wurde. Der Hauptfokus der Sitzung lag auf der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP), welche Simon Bohnenblust von Prona AG (Planer Raum/Umwelt) erläuterte sowie auf den Eingaben der Ämter, Kantone und Gemeinden in der Voruntersuchung UVP, respektive im Rahmen des Projektbeirats. Die Rückmeldungen und Stellungnahmen machen einen grundsätzlichen Zielkonflikt bei der Leitungsführung sichtbar, über welchen im Projektbeirat diskutiert wurde. Swissgrid analysiert nun die Rückmeldungen vertieft und lässt sie, sofern möglich, in die Ausarbeitung des Bauprojektes einfliessen. Die vollständige Präsentation der Sitzung finden Sie untenstehend im Downloadbereich.

Projektbeiratssitzung vom 23. Oktober 2024

Am Mittwoch, 23. Oktober 2024 fand in Niederwil die dritte Sitzung des Projektbeirats statt. Projektleiter Luis Mata gab ein Update zum aktuellen Stand der Ausarbeitung des Bauprojekts. Ausserdem informierte er die Mitglieder über den aktuellen Zeitplan und die nächsten Meilensteine. Das Plangenehmigungsverfahren wird voraussichtlich Mitte 2025 starten, dann wird das Projekt öffentlich aufgelegt. Swissgrid setzt im Umgang mit dem an der letzten Sitzung aufgezeigten Zielkonflikt (Gemeinden: grössere Abstände zu Siedlungen; Kanton: weniger Waldstandorte) auf eine spezifische Interessenabwägung bei jedem Maststandort. Dies mit Fokus auf die Bereiche Niederwil und Hermetschwil-Staffeln. In die Detailtrassierung
und -planung fliessen die Anliegen der Gemeinden, Kantone und Grundeigentümer ein, Letztere vor allem bei der kleinräumigen Optimierung der Maststandorte. Nebst dem Projekt Niederwil – Obfelden gab Swissgrid an dieser Projektbeiratssitzung einen Einblick in ein nationales Thema: Andrea Mäder, Head Public Affairs, hielt ein Kurzreferat zum sogenannten «Netzexpress» (Vernehmlassung zur Anpassung des Elektrizitätsgesetzes) und erläuterte die Position von Swissgrid. Die vollständige Präsentation der Sitzung finden Sie untenstehend im Downloadbereich

Zeitplan

Nach Abschluss der Projektierung reicht Swissgrid voraussichtlich Ende 2024 das Plangenehmigungsgesuch mit den erforderlichen Unterlagen bei der zuständigen Genehmigungsbehörde (Eidgenössisches Starkstrominspektorat, ESTI) ein. Dieses Gesuch wird danach öffentlich aufgelegt und Beteiligte und Betroffene können Einsicht in das Dossier nehmen. Mit dem rechtskräftigen Plangenehmigungsentscheid kann die Leitung anschliessend gebaut werden, was rund drei Jahre in Anspruch nehmen wird. Nach der Inbetriebnahme der neuen 380-kV-Leitung, voraussichtlich Ende 2031, beginnt der Rückbau der heute bestehenden 220-kV-Leitung. Im Falle von Beschwerden und Gerichtsverfahren verzögert sich die Inbetriebnahme um mehrere Jahre.

Zeitplan bei optimalem Projektverlauf ohne Gerichtsverfahren
Zeitplan bei optimalem Projektverlauf ohne Gerichtsverfahren

Mensch & Umwelt

Landschaftsbild

Freileitung

Freileitungen sind sichtbare Objekte in der Landschaft und können je nach Standort das Landschaftsbild beeinträchtigen. Die Eingriffe sind gemäss den Schutzzielen von Bund und Kantonen und der Abwägung zur Erfüllung von Bundesaufgaben (Sicherstellung der Energieversorgung) zu beurteilen.

Kabelleitung

Erdkabel schneiden in Bezug auf das Landschaftsbild in der Regel besser ab als Freileitungen. Während im offenen Terrain das Kabeltrassee nicht sichtbar ist, bleibt sie in bewaldeten Flächen aufgrund einer einzuhaltenden Zone ohne tiefwurzelnden und hochstämmigen Baumwuchs deutlich erkennbar.

Wald

Freileitung

Eingriffe in Gehölze durch Trasseefreihaltung und/oder Niederhaltung. Höhere Masten machen eine Überspannung des Waldes möglich. Jedoch sind die Auswirkungen auf das Landschaftsbild dementsprechend grösser. Die landwirtschaftliche Nutzung ist unterhalb der Freileitung möglich.

Kabelleitung

Eingriffe in Gehölze sind durch Trasseefreihaltung grösser als bei einer Freileitung. Das Kabeltrassee ist im Wald deutlich erkennbar, weil bei Kabelleitungen der Bereich oberhalb der Leitung frei von hochstämmigen und tiefwurzelnden Pflanzen sein muss. Die landwirtschaftliche Nutzung über der Kabelleitung ist möglich.

Boden

Freileitung

Die Bodenversiegelung findet kleinräumig im Bereich der Mastfundamente statt. Während der Bauphase temporäre Eingriffe vor allem im Bereich der Maststandorte.

Kabelleitung

Grossflächige Beanspruchung während der Bauphase. Beanspruchung von rund 20 000 m2 Boden für den Bau einer Kabelleitung von 1 km Länge (Bau, Installationsplätze, Baupisten). Je nach Stromlast erwärmen die elektrischen Verluste das Erdkabel sowie das umgebende Erdreich. Mit Hilfe von Messinstallationen wird die Bodentemperatur gemessen und überwacht. Bodenversiegelung findet kleinräumig im Bereich der Muffenschächte statt.

Lärm

Freileitung

Die Lärmemissionen entstehen durch elektrische Entladungen an den Leiterseilen (Korona-Geräusche), welche an Hochspannungsleitungen unter gewissen Wetterbedingungen wie Nebel, Regen oder Schnee entstehen.

Kabelleitung

In der Betriebsphase gehen die Lärmemissionen von Kompensationsanlagen aus. Die Kompensationsanlagen haben ein ähnliches Brummgeräusch wie Transformatoren.

Elektromagnetische Strahlung

Freileitung

Das Magnetfeld hängt vom massgebenden Strom und der Phasenanordnung der Leiterseile ab. Bei der Freileitung wird der Grenzwert von 1 Mikrotesla ab ca. 60 – 80 m Distanz zur Leitungsachse eingehalten.

Kabelleitung

Bei Erdkabeln hängt das Magnetfeld vom massgebenden Strom, der Verlegetiefe und der Kabelanordnung ab. Die räumliche Ausdehnung des Magnetfeldes ist geringer als bei Freileitungen, die Stärke direkt über dem Erdkabel ist aber deutlich höher als unter einer Freileitung. Der Grenzwert von 1 Mikrotesla wird bereits ab ca. 6 – 8 m Distanz zur Leitungsachse des Erdkabels eingehalten. Direkt über der Leitung kann das Magnetfeld mehr als 100 µT betragen. Ab einem Bodenabstand von 20 cm dürfen 100 μT nicht überschritten sein.

Elektrische Verluste

Der Stromtransport führt zu elektrischen Verlusten. Ein kleiner Teil des Stroms wird in Wärme umgewandelt. Ebenso führt die Spannung zu Verlusten. Bei Freileitungen sind dies sogenannte «Korona-Verluste», da die Luft als Isolator dient. Bei den Kabeln ist es das Isolationsmaterial, welches einen kleinen Teil des Stroms leitet und so ebenfalls zu Verlusten führt. Da die Kabel deutlich grössere Querschnitte haben als die Leiterseile, sind die Leiterverluste beim Kabel deutlich geringer als bei der Freileitung. Jedoch wird durch das Zusammenspiel von Kabel und Netz bei einem Kabel Blindleistung erzeugt, welche kompensiert werden muss. Diese Verluste sind beim Kabel deutlich höher als bei der Freileitung.


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