Mensch & Umwelt
Landschaftsbild
Freileitung
Freileitungen sind sichtbare Objekte in der Landschaft und können je nach Standort das Landschaftsbild beeinträchtigen. Die Eingriffe sind gemäss den Schutzzielen von Bund und Kantonen und der Abwägung zur Erfüllung von Bundesaufgaben (Sicherstellung der Energieversorgung) zu beurteilen.
Kabelleitung
Erdkabel schneiden in Bezug auf das Landschaftsbild in der Regel besser ab als Freileitungen. Während im offenen Terrain das Kabeltrassee nicht sichtbar ist, bleibt sie in bewaldeten Flächen aufgrund einer einzuhaltenden Zone ohne tiefwurzelnden und hochstämmigen Baumwuchs deutlich erkennbar.
Wald
Freileitung
Eingriffe in Gehölze durch Trasseefreihaltung und/oder Niederhaltung. Höhere Masten machen eine Überspannung des Waldes möglich. Jedoch sind die Auswirkungen auf das Landschaftsbild dementsprechend grösser. Die landwirtschaftliche Nutzung ist unterhalb der Freileitung möglich.
Kabelleitung
Eingriffe in Gehölze sind durch Trasseefreihaltung grösser als bei einer Freileitung. Das Kabeltrassee ist im Wald deutlich erkennbar, weil bei Kabelleitungen der Bereich oberhalb der Leitung frei von hochstämmigen und tiefwurzelnden Pflanzen sein muss. Die landwirtschaftliche Nutzung über der Kabelleitung ist möglich.
Boden
Freileitung
Die Bodenversiegelung findet kleinräumig im Bereich der Mastfundamente statt. Während der Bauphase temporäre Eingriffe vor allem im Bereich der Maststandorte.
Kabelleitung
Grossflächige Beanspruchung während der Bauphase. Beanspruchung von rund 20 000 m2 Boden für den Bau einer Kabelleitung von 1 km Länge (Bau, Installationsplätze, Baupisten). Je nach Stromlast erwärmen die elektrischen Verluste das Erdkabel sowie das umgebende Erdreich. Mit Hilfe von Messinstallationen wird die Bodentemperatur gemessen und überwacht. Bodenversiegelung findet kleinräumig im Bereich der Muffenschächte statt.
Lärm
Freileitung
Die Lärmemissionen entstehen durch elektrische Entladungen an den Leiterseilen (Korona-Geräusche), welche an Hochspannungsleitungen unter gewissen Wetterbedingungen wie Nebel, Regen oder Schnee entstehen.
Kabelleitung
In der Betriebsphase gehen die Lärmemissionen von Kompensationsanlagen aus. Die Kompensationsanlagen haben ein ähnliches Brummgeräusch wie Transformatoren.
Elektromagnetische Strahlung
Freileitung
Das Magnetfeld hängt vom massgebenden Strom und der Phasenanordnung der Leiterseile ab. Bei der Freileitung wird der Grenzwert von 1 Mikrotesla ab ca. 60 – 80 m Distanz zur Leitungsachse eingehalten.
Kabelleitung
Bei Erdkabeln hängt das Magnetfeld vom massgebenden Strom, der Verlegetiefe und der Kabelanordnung ab. Die räumliche Ausdehnung des Magnetfeldes ist geringer als bei Freileitungen, die Stärke direkt über dem Erdkabel ist aber deutlich höher als unter einer Freileitung. Der Grenzwert von 1 Mikrotesla wird bereits ab ca. 6 – 8 m Distanz zur Leitungsachse des Erdkabels eingehalten. Direkt über der Leitung kann das Magnetfeld mehr als 100 µT betragen. Ab einem Bodenabstand von 20 cm dürfen 100 μT nicht überschritten sein.
Elektrische Verluste
Der Stromtransport führt zu elektrischen Verlusten. Ein kleiner Teil des Stroms wird in Wärme umgewandelt. Ebenso führt die Spannung zu Verlusten. Bei Freileitungen sind dies sogenannte «Korona-Verluste», da die Luft als Isolator dient. Bei den Kabeln ist es das Isolationsmaterial, welches einen kleinen Teil des Stroms leitet und so ebenfalls zu Verlusten führt. Da die Kabel deutlich grössere Querschnitte haben als die Leiterseile, sind die Leiterverluste beim Kabel deutlich geringer als bei der Freileitung. Jedoch wird durch das Zusammenspiel von Kabel und Netz bei einem Kabel Blindleistung erzeugt, welche kompensiert werden muss. Diese Verluste sind beim Kabel deutlich höher als bei der Freileitung.