Dank wesentlich tieferen Betriebs- und Beschaffungskosten kann Swissgrid die Tarife für das Schweizer Übertragungsnetz 2018 deutlich senken. Der Tarif für die allgemeinen Systemdienstleistungen nimmt im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent ab. Die Tarife für die Netznutzung sind um 6 bis 8 Prozent tiefer. Insgesamt zahlt ein typischer Vierpersonenhaushalt 2018 im Durchschnitt noch CHF 52 (2017: CHF 59) für die Leistungen von Swissgrid. Dies entspricht rund 6 Prozent der jährlichen Stromkosten.
Die von Swissgrid erhobenen Tarife decken die Ausgaben für die Systemdienstleistungen (SDL) sowie die Leistungen im Rahmen der Netznutzung. Die sinkenden Tarife im Jahr 2018 sind auf wesentlich tiefere Betriebskosten aufgrund kontinuierlicher Anstrengungen von Swissgrid zur Steigerung der Effizienz zurückzuführen. Zudem wird das Unternehmen bestehende Überdeckungen in der Sparte Systemdienstleistungen abbauen und Einnahmen aus Auktionserlösen zur Tarifsenkung einsetzen.
Deutlich tieferer Tarif für Systemdienstleistungen
Der Tarif für die allgemeinen Systemdienstleistungen nimmt gegenüber 2017 um 20 Prozent ab. Dieser beträgt für die Endverbraucher 2018 noch 0,32 Rappen (2017: 0,40 Rappen) pro Kilowattstunde verbrauchten Stroms. Der sinkende SDL-Tarif ist auf tiefere Kosten für die Regelleistungsvorhaltung zurückzuführen, da Swissgrid die Anzahl der Anbieter und damit den Wettbewerb im Regelleistungsmarkt erhöht hat. Tarifsenkend wirkt sich zudem der Abbau einer bestehenden Überdeckung aus. Über- oder Unterdeckungen können entstehen, weil Swissgrid die Tarife jeweils auf Basis von Planzahlen im Voraus ermittelt. Innerhalb des betroffenen Geschäftsjahres ergeben sich regelmässig Differenzen zwischen den tatsächlichen Kosten und den Erlösen. Diese Differenzen – Über- oder Unterdeckungen – gleicht Swissgrid in den Folgejahren aus.
Sinkende Netznutzungstarife im Jahr 2018
Die Tarife für die Netznutzung sind im Vergleich zu 2017 um 6 bis 8 Prozent tiefer. Dies einerseits, weil Swissgrid die Massnahmen zur nachhaltigen Effizienzsteigerung und damit zur Senkung der eigenen Betriebskosten konsequent weiterführt. Diese werden 2018 gemäss Planung über 20 Prozent tiefer liegen als noch vor fünf Jahren. Andererseits kann das Unternehmen die Auktionserlöse, die aus dem grenzüberschreitenden Engpassmanagement eingenommen werden, zur Reduktion der tarifbestimmenden Kosten einsetzen.
Die Tarife für die Netznutzung – ein Arbeitstarif, ein Leistungstarif sowie der fixe Grundtarif pro gewichtetem Ausspeisepunkt – stellt Swissgrid den direkt am Übertragungsnetz angeschlossenen Verteilnetzbetreibern in Rechnung. Diese kalkulieren dann auf Basis ihrer Netzkosten und der umgewälzten Netznutzungstarife von Swissgrid ihre eigenen Tarife. Für die Endverbraucher wie beispielsweise private Haushalte können die Stromtarife daher je nach Region unterschiedlich hoch ausfallen.
Stabile Tarife auf möglichst tiefem Niveau
2018 sinkt die durchschnittliche finanzielle Belastung der Stromkonsumenten durch das Übertragungsnetz. Für die Leistungen der nationalen Netzgesellschaft zahlt ein typischer Vierpersonenhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 4500 kWh im Jahr 2018 im Durchschnitt CHF 52 (2017: CHF 59). Dies entspricht rund 6 Prozent der jährlichen Stromkosten.
Swissgrid hat sich zum Ziel gesetzt, die Tarife längerfristig auf möglichst tiefem Niveau stabil zu halten. Das Unternehmen engagiert sich weiterhin für eine Senkung der Betriebskosten sowie für eine weitere Öffnung und damit eine Erhöhung der Liquidität im Regelleistungsmarkt. Die Prognose über die zukünftige Tarifentwicklung ist jedoch mit Unwägbarkeiten verbunden – beispielsweise aufgrund von möglichen Forderungen aus rechtshängigen Verfahren und der Preisentwicklung auf den Energiemärkten.
Die Kosten für die Systemdienstleistungen werden grösstenteils durch die Regelleistungsvorhaltung verursacht. Mit der von Kraftwerken zur Verfügung gestellten Regelenergie gleicht Swissgrid die Differenz zwischen Stromproduktion und -verbrauch aus. Der Netznutzungstarif deckt die Kosten für die Erneuerung, den Ausbau und den Unterhalt des Übertragungsnetzes, ebenso für den Betrieb sowie die Überwachung aus den Leitstellen. Swissgrid berechnet die Tarife jeweils auf Basis von Prognosen. Ihre Tarife werden von der Eidgenössischen Elektrizitätskommission (ElCom) überwacht.