Am 23. Oktober ist in Zernez der symbolische Spatenstich zum Ausbau der strategisch wichtigen Höchstspannungsleitung Pradella – La Punt erfolgt. Swissgrid verstärkt die bestehende Leitung und beseitigt einen Netzengpass.
Die 49 Kilometer lange Höchstspannungsleitung zwischen Pradella und La Punt stellt heute einen Engpass im schweizerischen und europäischen Übertragungsnetz dar. Um diesen zu beheben, wird die Leitung um einen zweiten Stromkreis mit 380 Kilovolt (kV) erweitert. Gleichzeitig wird das Unterwerk Pradella modernisiert.
Die Netzerweiterung ist ein Projekt des Strategischen Netzes 2025. Der Ausbau stärkt die Vernetzung mit dem europäischen Verbundnetz – mit Österreich und Italien – und sichert den Abtransport der Energie aus der Bündner Wasserkraft. Die Beseitigung des Engpasses erhöht die Netzstabilität und die Transportkapazitäten, und damit auch die Versorgungssicherheit in der Schweiz. Bei einem Unterbruch der lokalen Stromproduktion wird das Engadin überdies zuverlässig mit Strom versorgt werden.
Bauarbeiten in Etappen
Seit Sommer 2017 sind Tiefbauarbeiten im Gang. Heute erfolgte der Spatenstich in Anwesenheit von Vertretern von Swissgrid, der Engadiner Kraftwerke AG (EKW), Axpo und aller betroffenen Gemeinden. Die Bau- und Montagearbeiten erfolgen jeweils in Etappen zwischen Ende April bis November. Die verstärkte Leitung soll im Herbst 2021 in Betrieb gehen. Die Rückbauarbeiten der Freileitungen zwischen Pradella und Zernez, die auf tieferen Spannungsebenen der Talversorgung dienen, erfolgen ab 2022. Bereits 2020 soll die erweiterte gasisolierte 380-kV-Schaltanlage im Unterwerk Pradella ans Netz gehen. Die bestehende 220-kV-Freiluftschaltanlage wird zurückgebaut.
Entlastung für Bevölkerung und Umwelt
Als Ersatzmassnahme für den Ausbau der Höchstspannungsleitung Pradella – La Punt werden die Engadiner Kraftwerke AG (EKW) die bestehenden 60-kV-Freileitungen zurück bauen und die Talversorgung neu über eine unterirdische 110-kV-Kabelleitung gewährleisten. Rund 1000 Holzstangen und kleine Gittermasten werden dabei demontiert, was Umwelt und Bevölkerung nachhaltig von Immissionen entlasten wird. Der Rückbau wird sich positiv auf das Landschaftsbild auswirken. Swissgrid beteiligt sich massgebend an den Kosten und erfüllt damit die Auflage aus der Plangenehmigungsverfügung, ökologische Ersatzmassnahmen zu leisten.