Im Saal herrschte Einigkeit, die Versorgungssicherheit der Schweiz kann nur in Zusammenarbeit mit Europa sichergestellt werden. Das zeigte eine Abstimmung unter den rund 200 Gästen, die am 21. Mai am 6. Swissgrid Netzforum im Verkehrshaus Luzern teilnahmen.
Das Netzforum hat sich zu einem der wichtigsten Branchenevents entwickelt. Das widerspiegeln auch die hochkarätigen Referenten und Podiumsteilnehmer, darunter Vertreter der Bundesverwaltung, der EU, der Schweizer Strombranche und Europäischer Übertragungsnetzbetreiber.
Der Dialog und die Zusammenarbeit mit allen Partnern ist Swissgrid ein wichtiges Anliegen. Die gemeinsame Verantwortung war denn auch das zentrale Thema dieses Jahr. Nach einem Tour d’Horizon von Yves Zumwald informierte BFE-Direktor Benoît Revaz über den Stand der Energiestrategie 2050 und des Stromabkommens mit der EU. Klaus-Dieter Borchardt, Stellvertretender Generaldirektor der Generaldirektion Energie der EU-Kommission, brachte den Anwesenden die Perspektive der EU näher. «Für die EU-Kommission ist es nicht vorstellbar, dass die Schweiz nicht in den europäischen Strommarkt integriert ist. Es ist uns viel daran gelegen, dass Lösungen gefunden werden. Bis es soweit ist, arbeiten wir auf technischer Ebene eng zusammen, um Probleme zu vermeiden», schloss er seinen Vortrag.
Wir stünden erst am Anfang des Wandels im Strommarkt, erklärte Ralph Danielski, CEO der EPEX SPOT, der Börse der Stromspotmärkte, und schlug den Bogen zum nächsten Schwerpunkt: die Zusammenarbeit zwischen Übertragungsnetz- und Verteilnetzbetreibern. Gerade die dezentrale Stromproduktion, die mit dem Ausbau der erneuerbaren Energiequellen einhergehe, erfordere einen Ausbau des Übertragungsnetzes, erläuterte APG-Vorstandsmitglied Gerhard Christiner. Die Energiewende schweisse die Übertragungsnetz- und Verteilnetzbetreiber noch enger zusammen.
Vertreter der belgischen Elia, dem Startup Ubitricity, von Romande Energie und Alpiq präsentierten schliesslich künftige Formen der Zusammenarbeit, in der neue Technologien wie ein Internet of Energy, künstliche Intelligenz und Blockchain die Kollaboration fördern und vereinfachen.