Swissgrid hat die Tunnelbauarbeiten für die unterirdische Kabelverbindung der Höchstspannungsleitung zwischen dem Unterwerk La Bâtiaz und Le Verney in Martigny abgeschlossen.
Die Mini-Tunnelbohrmaschine Giorgia wurde am 12. August 2021 beim Unterwerk von La Bâtiaz wieder an die Erdoberfläche gebracht. Sie wird anschliessend vom Hersteller für ihre nächsten Einsätze auf anderen Baustellen instandgesetzt.
Fast neun Monate hatte Giorgia gebraucht, um den Tunnel mit einem Durchmesser von 3 m zwischen Le Verney und dem Unterwerk La Bâtiaz in einer Tiefe zwischen 12 und 20 m zu bohren. Über eine Strecke von 1,2 km wurden 507 Betonröhren verlegt, um den Tunnel zu befestigen. Im Laufe dieser Zeit brachte Giorgia mehr als 24 000 Tonnen Schutt an die Erdoberfläche, der auf der Baustelle in Le Verney recycelt wurde. Die Mini-Tunnelbohrmaschine musste während dieser Monate übrigens viermal zum Stillstand gebracht werden, um Verschleissteile am Bohrkopf auszutauschen.
Interessant ist auch, dass sich während der Bohrarbeiten keine Arbeiter im Stollen befanden. Die Mini-Tunnelbohrmaschine wurde komplett von der Leitstelle aus gesteuert, die in Le Verney oberirdisch installiert ist.
Zweijährige Bauarbeiten
Die im Juni 2020 begonnenen Arbeiten für den Bau der unterirdischen Kabelverbindung zwischen La Bâtiaz und Le Verney setzen sich derzeit mit dem Ausbau des Stollens fort. Im Herbst/Winter werden die Höchstspannungsleitungen unterirdisch verlegt. Gleichzeitig wird das Abspanngerüst gebaut, das die unterirdische Leitung mit der 380-kV-Freileitung zwischen Chamoson und Romanel in Le Verney verbinden wird. Die Inbetriebnahme der unterirdischen Leitung ist für das Frühjahr 2022 geplant.
Das Kraftwerk Nant de Drance ist bereits am Netz
Swissgrid ist für den Anschluss des Kraftwerks Nant de Drance an das Höchstspannungsnetz zuständig. Dieses Kraftwerk wird rund 2,5 Milliarden kWh Strom pro Jahr erzeugen und damit eines der leistungsstärksten Pumpspeicherkraftwerke Europas sein.
Zwei der drei Abschnitte der Hochspannungsleitung von Nant de Drance wurden bereits Ende November 2018 in Betrieb genommen. Es handelt sich um die 6,5 km lange unterirdische Verbindungsleitung, die das Kraftwerk über den Zugangstunnel mit dem Unterwerk Châtelard verbindet, und um die 12,5 km lange Freileitung, die die Unterwerke Châtelard und La Bâtiaz verbindet. Bis zur Inbetriebnahme des dritten und letzten Abschnitts ist das Kraftwerk Nant de Drance bereits jetzt mit dem Stromnetz verbunden, da 2019 mit der Erhöhung der Spannung für eine der beiden Freileitungen zwischen La Bâtiaz und Le Rosel auf 380 kV eine Übergangslösung gefunden werden konnte.