Am letzten Freitag fand in Zernez (GR) der Spatenstich für die Erneuerung des Unterwerks Pradella statt. Mit der Realisierung dieses Projekts wird ein wichtiger Versorgungsknoten im Raum Unterengadin verstärkt und damit die Versorgungssicherheit der Seitentäler Samnaun und Val Müstair erhöht. Es handelt sich um ein Gemeinschaftsprojekt von Swissgrid AG und der Engadiner Kraftwerke AG.
Die bestehende einstrangige 380-kV-Leitung zwischen Pradella und La Punt stellt einen Engpass im bestehenden Übertragungsnetz dar. Swissgrid plant deshalb, die Leitung durchgängig auf 2x380 Kilovolt (kV) auszubauen. Das entsprechende Projekt verbessert die schweizerische und europäische Netzsicherheit und entlastet Bevölkerung und Umwelt nachhaltig von Immissionen. Im Netzknoten Pradella wird dazu die notwendige Grundlage geschaffen.
Die 220-kV-Freiluftschaltanlage wurde mit dem Bau der Engadiner Kraftwerke 1970 in Betrieb genommen. Seitdem wurden verschiedene Ausbauten vorgenommen. Die Nennenswertesten sind die Verbindung des nationalen Übertragungsnetzes nach Westtirol und der Anschluss des Kraftwerks Martina im Jahr 1993.
Die Sammelschiene 380-kV, ein zentrales Element der Schaltanlage, wird doppelt ausgeführt, so dass bei Ausfall einer Übertragungsleitung die EKW Anlagen nach wie vor Energie ins Netz einspeisen können und dadurch die Talschaft weiterhin mit Strom versorgt wird.
Das neue Unterkwerk Pradella wird zwischen 2015 und 2018 schrittweise und umfassend saniert und soll Ende 2018 in Betrieb genommen werden. Zusammen mit den Projektpartnern haben wir mit dem heutigen Spatenstich den Grundstein für die Realisierung dieses Projekts feierlich vollzogen.