Die Leitung zwischen Bickigen (BE) und Chippis (VS) wird saniert und modernisiert. Mit den geplanten Massnahmen an der bestehenden Leitung wird ein Engpass im Schweizer Übertragungsnetz behoben. Swissgrid hat Ende Juli das Plangenehmigungsdossier für das Bauprojekt beim Eidgenössischen Starkstrominspektorat (ESTI) eingereicht. Im November 2015 wird das Projekt in den betroffenen Gemeinden öffentlich aufgelegt.
Das Schweizer Übertragungsnetz weist bereits heute strukturelle Engpässe im Netz auf. Besonders betroffen ist der Kanton Wallis. Mit der Inbetriebnahme des Pumpspeicherkraftwerks Nant de Drance verschärft sich die dort bestehende Engpasssituation. Für die Anbindung der Walliser Wasserkraftwerke an das Schweizer 380-kV-Netz und damit den Abtransport der Energie in die übrige Schweiz ist unter anderem eine Spannungserhöhung und Modernisierung der Leitung zwischen Bickigen und Chippis dringend notwendig.
Die Leitung mit einer Länge von 106 Kilometer und 297 Masten wurde 1963 für eine Betriebsspannung von 380 kV erbaut. Sie wird seither jedoch nur mit einer Spannung von 220 kV betrieben. Damit der erhöhte Bedarf an Transportkapazität längerfristig abgedeckt werden kann, soll die Leitung neu auf der ursprünglich geplanten Spannung von 380 kV eingesetzt werden.
Umbaumassnahmen nur an bestehenden Masten notwendig
Das Bauvorhaben ist umfangreich: An 294 Masten plant Swissgrid Veränderungen wie beispielsweise Fundament- und Mastverstärkungen oder eine Erhöhung der Seilzugsspannung. 30 Masten werden geringfügig erhöht. Die Sanierungs- und Modernisierungsmassnahmen werden an den bereits bestehenden Masten und Leitungen vorgenommen. Die ursprüngliche Leitungsführung wird nicht verändert. Die durch die Bauarbeiten betroffene Umgebung wird zudem nach Abschluss der Arbeiten wieder hergestellt.
Durch die geplanten Massnahmen kann die Belastung des Magnetfelds auf der gesamten Leitungslänge reduziert und damit der heutige Zustand deutlich verbessert werden. Durch den Betrieb mit 380 kV werden die Lärmimmissionen zwar erhöht, die Immissionsgrenzwerte werden jedoch aufgrund der getroffenen Massnahmen überall eingehalten.
Inbetriebnahme im Jahr 2021 geplant
Im Netzprojekt wurde ein weiterer Meilenstein erreicht: Swissgrid hat das Plangenehmigungsdossier beim ESTI eingereicht. Damit ist das Plangenehmigungsverfahren eröffnet. Im November 2015 liegt das Projekt auf den Gemeinden für 30 Tage öffentlich auf. Geplant ist derzeit, die Leitung im Jahr 2021 in Betrieb zu nehmen.