Das Eidgenössische Starkstrominspektorat (ESTI) hat die Pläne für den Ausbau der Leitung zwischen Pradella und La Punt genehmigt. Die Höchstspannungsleitung wird auf einer Länge von 49 Kilometern durch einen zusätzlichen Strang auf 2 x 380 kV verstärkt, womit ein Netzengpass beseitigt wird.
Die bestehende Höchstspannungsleitung zwischen Pradella bei Scuol und La Punt stellt einen Engpass im schweizerischen und europäischen Übertragungsnetz dar. Der Engpass erschwert auch den Abtransport der Energie aus der Wasserkraft des Kantons Graubünden. Deshalb will Swissgrid die Leitung durchgängig verstärken und ausbauen. Die Verstärkung der bestehenden 380-kV-Leitung ist ein wichtiges Netzerweiterungsprojekt und Teil des Strategischen Netzes 2025, mit dem Swissgrid die Versorgungsicherheit im schweizerischen und europäischen Übertragungsnetz erhöht. Der Ausbau der Leitung bringt zusätzlich den Vorteil, dass das Engadin zuverlässiger mit Strom versorgt werden kann, sollte die eigene Stromproduktion ausfallen.
Engadiner Kraftwerke AG (EKW) setzen umfangreiche Ersatzmassnahme um
Als ökologische Ersatzmassnahme für den Ausbau der Höchstspannungsleitung und um den Energieabtransport aus dem Kraftwerk Ova Spin sicher zu stellen, wird die bestehende 220-kV-Freileitung der EKW zwischen Pradella und Zuoz zurückgebaut und durch eine neue unterirdische Kabelleitung ersetzt. Dafür müssen die EKW insgesamt 643 Dienstbarkeitsverträge mit Grundeigentümerinnen und -eigentümern abschliessen. Danach können ca. 1000 Holzmasten abgebaut werden, was sowohl die Landschaft und Umwelt als auch die Bevölkerung nachhaltig von Immissionen entlastet. Die Ersatzmassnahmen sind gesetzlich vorgeschrieben und wurden von den Behörden mit der Plangenehmigungsverfügung verbindlich festgelegt.
Einigung mit Einsprechenden
Im Dezember 2013 hat Swissgrid das Plangenehmigungsdossier für das Netzausbauprojekt Pradella – La Punt beim ESTI eingereicht. Dagegen sind mehrere Einsprachen eingereicht worden. Swissgrid hat die Anliegen soweit möglich aufgenommen und mit allen Einsprechenden eine gütliche Einigung gefunden.
Aufgrund dieser Einigung konnte das ESTI am 11. Mai 2016 die Bewilligung für den Ausbau der knapp 50 km langen Höchstspannungsleitung zwischen Pradella und La Punt erteilen. In einigen Wochen können die Bauarbeiten ausgeschrieben und voraussichtlich im Jahr 2017 begonnen werden. Die direkt betroffenen Grundeigentümer und Gemeinden werden rechtzeitig darüber orientiert.