Mit dem Tool können Hochspannungsleitungen aus der Vogel- und Fussgängerperspektive heraus betrachtet werden.
Die Planung von Hochspannungsleitungen ist eine grosse Herausforderung. Wo soll die neue Leitung durchführen? Keine einfache Frage. Vor allem dann nicht, wenn diese in der Nähe von bewohntem Gebiet oder durch Natur- und Landschaftsschutzzonen führt. Entscheidungsunterstützende Informationssysteme, sogenannte Decision Support Systems, erleichtern nicht nur die Planung von neuen Hochspannungsleitungen, sondern helfen auch, schneller mögliche Lösungen aufzuzeigen.
Die ETH Zürich entwickelt zusammen mit Swissgrid und weiteren Partnern ein solches System. Das System verwendet für seine Berechnungen neben gesetzlichen Planungsauflagen auch geografische Daten. Nutzer des Tools definieren zunächst für planerische, technische sowie für Umweltthemen, wie geeignet Landschaftstypen für den Bau einer Leitung sind. Die Software wählt dann jeweils den bestgeeignetsten Korridor zwischen dem Start- und Endpunkt.
Mit dem Tool können neue und bestehende Hochspannungsleitungen von allen Standorten aus der Vogel- und Fussgängerperspektive heraus betrachtet werden. Das Tool ermöglicht, unterschiedliche Lösungen aufzuzeigen, in welchen die Interessen der involvierten Akteure abgebildet werden. Swissgrid wird das Tool nach seiner Fertigstellung (voraussichtlich Herbst 2017) zur Unterstützung der Planung von Leitungen anwenden. Das neue Instrument hat grosses Potenzial, die Planung von Leitungen transparenter und effizienter zu gestalten.