Swissgrid kann mit den Montagearbeiten für die Verstärkung und den Neubau der Masten beginnen. Das Projekt dient dem Ausbau der Versorgungssicherheit im Kanton Graubünden und erhöht die Importkapazität. Als Ersatzmassnahme des Projekts wird die Landschaft von 1100 Masten befreit.
Das Eidgenössischen Starkstrominspektorat ESTI erteilt Swissgrid die Baubewilligung für den Ausbau der Höchstspannungsleitung zwischen Pradella und La Punt. Mit künftig zwei 380-kV-Leitungen verstärkt Swissgrid die Transportkapazität, erhöht damit die Versorgungssicherheit im Kanton Graubünden und fördert den Abtransport der Engadiner Wasserkraft. Die Schweiz wird ausserdem besser ans europäische Übertragungsnetz angebunden. Das Projekt ist Teil des Strategischen Netzes 2025.
Swissgrid hat in den vergangenen zwei Jahren die Mastfundamenten saniert. Jetzt werden die Masten der Höchstspannungsleitungen verstärkt und wo notwendig ersetzt. Diese Massnahmen befanden sich im Herbst 2019 in der öffentlichen Auflage.
Um die rund 50 km lange Leitung auszubauen, werden circa 3500 Tonnen Stahl für die Masten verwendet. Swissgrid plant die erste Etappe der Bauarbeiten (von Pradella bis Zernez) für das Jahr 2021, die zweite Etappe (von Zernez bis La Punt) folgt 2022. Alle Masten werden mit einem grünen Schutzanstrich versehen. Das Netzprojekt soll bis Ende 2022 abgeschlossen werden.
Als Ersatzmassnahme für diesen Ausbau unterstützt Swissgrid die Engadiner Kraftwerke (EKW) beim Ersatz der 60-kV-Freileitung zwischen Pradella und Bever durch ein 110-kV-Erdkabel. Die Landschaft wird dadurch von 1100 Masten befreit. Das Projekt ermöglicht zudem den Anschluss der Gemeinden ans Breitbandinternet. Der erste Abschnitt zwischen Pradella und Zernez wurde im Sommer 2019 in Betrieb genommen. Der zweite Abschnitt zwischen Zernez und Bever wurde Ende 2019 fertiggestellt. Der Rückbau der 1100 Masten hat bereits begonnen und wird voraussichtlich bis Mitte 2022 abgeschlossen.