COVID-19 und Swissgrid

Gute Vorbereitung zahlt sich aus

Autor: Kaspar Haffner


Eine gut funktionierende Grundversorgung ist immer von zentraler Wichtigkeit für die Schweiz. Ein Problem in der Stromversorgung würde die sowieso schon herausfordernde Lage noch schwieriger machen. Gerade jetzt braucht die ganze Gesellschaft also die Gewissheit, dass die Grundversorgung sicher und stabil funktioniert. Mit dem Übertragungsnetz betreibt Swissgrid ein wichtiges Element der Stromversorgung. Im Bewusstsein dieser Verantwortung verfügt Swissgrid über Pandemiepläne, die mit dem Ausbruch des Coronavirus aktiviert werden konnten. So wurden bereits sehr frühzeitig Präventionsmassnahmen eingeleitet und mögliche Szenarien vorbereitet.

Infrastruktur und Unternehmenskultur als Erfolgsfaktor

Aktuell arbeiten rund 90% der Mitarbeitenden aus dem Home Office und dies ohne Effizienz- oder Qualitätseinbussen. Eine solche Umstellung gelingt nicht von heute auf morgen, sondern bedarf einer entsprechenden Infrastruktur und Kultur.

Bereits seit dem Umzug nach Aarau setzt Swissgrid auf mobiles und digitales Arbeiten.

Bereits seit dem Umzug nach Aarau 2018 setzt Swissgrid auf mobiles und digitales Arbeiten. Die IT-Infrastruktur wurde entsprechend aufgebaut und eine neue Führungskultur implementiert. So war es bei Swissgrid schon vor Zeiten von Corona üblich, dass bei Sitzungen nicht alle physisch im Raum anwesend sind. Die Mitarbeitenden sind sich den Umgang mit den Instrumenten der digitalen Zusammenarbeit gewohnt. Was normalerweise dem flexiblen Arbeiten, nicht zuletzt im Sinne einer guten Vereinbarkeit von Familie und Beruf dient, hat jetzt einen reibungslosen Übergang in das Home Office ermöglicht.

Nicht alles geht aus dem Home Office

Aber nicht alle Aufgaben lassen sich von zuhause aus ausführen. Die Operateurinnen und Operateure, die das Schweizer Stromnetz während 24 Stunden am Tag überwachen, können ihre Arbeit nur an den beiden Netzleitstellen in Aarau und Prilly ausüben – selbstverständlich unter Einhaltung aller Hygienemassnahmen. Die Arbeitsplätze sind so ausgelegt, dass genügend Abstand zwischen den einzelnen Mitarbeitenden gewährleistet ist. Zudem hat Swissgrid die Zutrittsregeln verschärft, den personellen Austausch zwischen den Leitstellen ein- sowie die Teamaufteilung sichergestellt. Damit ist garantiert, dass sich im Falle einer Ansteckung zumindest nicht zu viele Operateure gleichzeitig anstecken und ausfallen. All diese Massnahmen waren bisher sehr erfolgreich. Sollte es doch zu grösseren Personalausfällen in den Netzleitstellen kommen, hat Swissgrid ehemalige Operateure, die heute in einer anderen Funktion im Unternehmen tätig sind, auf einen erneuten Einsatz in Swissgrid Control vorbereitet. Auch das bedurfte einer entsprechenden Vorbereitung und Vorlaufzeit.

All diese Massnahmen waren bisher sehr erfolgreich.

Langfristige Pflege wichtiger Beziehungen

Zu den zentralen Erfolgsfaktoren zählt auch die Zusammenarbeit mit den externen Partnern. Deren Einsatzfähigkeit musste ebenfalls sichergestellt werden. Swissgrid hat deshalb die kritischen Dienstleister frühzeitig identifiziert und deren Pandemiepläne geprüft.

Das Schweizer Übertragungsnetz ist Teil des europäischen Verbundnetzes, weshalb Swissgrid in ständigem Austausch mit den europäischen Partnern steht. Die Schweizer Netzstabilität gibt es nämlich nur in einem europäischen Kontext. Auch zu den Verteilnetzbetreibern in der Schweiz sowie den zuständigen Behörden auf Ebene Kantone und Bund pflegt Swissgrid einen sehr engen Kontakt. Es hat sich ausbezahlt, dass Swissgrid diese Kontakte bereits im Voraus etabliert und immer gepflegt hat.

Stabiler Betrieb des Übertragungsnetzes

Die Massnahmen zeigten bislang Erfolg: Das Übertragungsnetz läuft auch unter den aktuellen Bedingungen sicher und stabil. Der Stromkonsum in der Schweiz ist im März um 5% zurückgegangen. Die Strompreise an der Börse EPEX Spot sind verhältnismässig tief, was auf ein grosses Angebot an Strom schliessen lässt.

Das Übertragungsnetz läuft auch unter den aktuellen Bedingungen sicher und stabil.

Der sichere und stabile Netzbetrieb bedarf der reibungslosen Zusammenarbeit vieler verschiedener interner und externer Akteure. Sie alle arbeiten trotz physischer Distanz eng zusammen. Die guten Vorbereitungen und die langfristige Etablierung der entsprechenden Prozesse haben sich gerade jetzt, während der COVID-19-Pandemie, mehr als bezahlt gemacht.



Autor

Kaspar Haffner
Kaspar Haffner

Head of Communication & Stakeholder Management


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