Die schönen violetten Blüten des Sommerflieder, die gelben Blumen des Greiskraut oder der grosse Riesen-Bärenklau: Diese Pflanzen sind schön fürs Auge und wirken im ersten Moment harmlos. Jedoch sind das invasive Neophyten, welche eine Gefahr für die Umwelt darstellen können. Deshalb werden sie ab dem September in der Schweiz verboten. Bei jedem Projekt von Swissgrid werden Massnahmen gegen die Ausbreitung der invasiven Neophyten getroffen. Dazu gehört beispielsweise auch, dass alle Werkzeuge und Bagger gewaschen werden, bevor sie bei einer anderen Baustelle wieder eingesetzt werden. 

Der Kampf gegen invasive Neophyten für die Biodiversität

Neophyten sind gebietsfremde Arten, die ursprünglich bei uns nicht vorkamen. Durch den Menschen wurden sie eingeschleppt oder als Nutz- und Gartenpflanzen in die Schweiz gebracht. Der Grossteil dieser exotischen Pflanzen ist harmlos oder sogar eine Bereicherung für unsere Flora. Bei einem Teil davon handelt es sich jedoch um Problempflanzen, den invasiven Neophyten.

Gefahr für Mensch und Umwelt

Als invasiv werden jene Arten bezeichnet, von denen bekannt ist, dass sie durch ihre Ausbreitung in der Schweiz die biologische Vielfalt und Ökosystemleistungen beeinträchtigen oder Mensch und Umwelt gefährden können. In Europa gelten etwa zwei Prozent der etablierten gebietsfremden Pflanzenarten als invasiv. Diese können die Gesundheit von Mensch und Nutztieren, die einheimische Flora und Fauna und Land- und Forstwirtschaft beeinträchtigen. Invasive Wasserpflanzen können zudem Be- und Entwässerungssysteme verstopfen und die Stromproduktion von Wasserkraftwerken einschränken.

Rasche Verbreitung auf Grünflächen

Aufgrund ihres Schadenpotentials müssen invasive Neophyten aktiv und gezielt bekämpft werden. Auch Swissgrid verhindert die Ausbreitung mit verschiedenen Massnahmen, denn auf den Grünflächen bei unseren Leitungen und Unterwerken sind invasive Neophyten verbreitet. Sie breiten sich rasch und in grossen Mengen aus und verdrängen so die einheimische Flora und Fauna. Der Bund hat zur Bekämpfung der invasiven Neophyten gesetzliche Grundlagen festgelegt, darunter das Bundesgesetz über den Schutz der Gewässer, das Bundesgesetz über den Umweltschutz und die Verordnung über den Umgang mit Organismen in der Umwelt. Diese sind die Basis für die Massnahmen, die Swissgrid in jedem Projekt umsetzt.

Aufgrund ihres Schadenpotentials müssen invasive Neophyten aktiv und gezielt bekämpft werden.

Ausreissen, ausgraben und Baggerwäsche

Swissgrid führt nach Abschluss eines Projekts auf einem Trassee während mehreren Jahren eine Nachkontrolle bzw. Bekämpfung durch. Wenn innerhalb von fünf Jahren keine invasiven Neophyten mehr vorkommen, können die Massnahmen eingestellt werden. Hat es auf der Fläche immer noch Neophyten, müssen die Massnahmen weiter durchgeführt werden. Auch bei unseren Unterwerken führen wir regelmässig Massnahmen durch. Bekämpfungsmethoden, welche bei uns zum Einsatz kommen sind die Neophyten auszureissen, mit dem Bagger auszugraben, um alle Wurzelteile zu entfernen und regelmässig die Wiesen zu mähen. Der Bagger muss nach jedem Gebrauch gründlich gewaschen und desinfiziert werden. So verhindern wir, dass Neophytensamen mit dem Bagger zu einer weiteren Fläche gefahren werden und sich die Pflanze dort weiter ausbreiten kann. Auch die Werkzeuge werden nach jedem Gebrauch gewaschen und desinfiziert.

1/2: Das einjährige Berufkraut (Erigeron annuus (L.) Desf.) gehört zu den häufigsten invasiven Neophyten, mit denen wir zu kämpfen haben.
2/2: Die Kanadische/Spätblühende Goldrute (Solidago canadensis und Solidago gigantea) ist als invasiver Neophyt ebenfalls sehr stark vertreten.

Links

Hintergrundinformationen: Invasive gebietsfremde Arten (admin.ch)


Autorin

Giulia Ferraro

Werkstudentin


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