Mensch & Umwelt
Die Realisierung eines umfangreichen Infrastrukturprojekt wie der Bau einer Höchstspannungsleitung hat zwangsläufig Auswirkungen auf das Landschaftsbild. Swissgrid bemüht sich, die Auswirkungen der Leitung zu minimieren und allfällige Folgen auszugleichen. Im Umweltbericht (UWB) wurden über 100 Naturschutzprojekte aufgeführt. Zu diesen Massnahmen zählen beispielsweise die Überwachung des Steinadlers und des Birkhuhns sowie die Renaturierung von Flussläufen (wie dem des Trenta Valli) wie auch die Rückkehr zu den für die Weidewirtschaft genutzten Wäldern.
Landschaftsbild
Gleichzeitig mit diesen Naturschutzmassnahmen wird auch der Rückbau der bestehenden Leitung, die derzeit nahe an Ansiedlungen verläuft, sowie die teilweise unterirdische Verlegung der AET-Leitung durchgeführt. Die neue Höchstspannungsleitung wird fernab bewohnter Gebiete errichtet.
Dank der Bündelung der neuen 380-kV-Leitung von Swissgrid mit der 132-kV-Leitung der SBB wird die Errichtung von zwei getrennten Trassees vermieden. All dies kommt dem Landschaftsbild zugute. Die neuen Masten werden mit einem grünen Anstrich geliefert, so dass sie sich gut in die Umgebung eingliedern.
In einigen Bereichen sind Rodungen erforderlich, wodurch die Leitung in den ersten Jahren ein wenig stärker ins Auge fallen könnte. Es werden niederstämmige Bäume gepflanzt, damit die Masten weniger auffallen.
Die Festlegung der Trasse erfolgte in enger Zusammenarbeit zwischen Swissgrid und den Gemeinden und Bürgergemeinden. Es wurden zahlreiche Ortsbegehungen durchgeführt und Fotomontagen erstellt, die dann bei zahlreichen Sitzungen mit den lokalen Behörden optimiert wurden.
Elektromagnetische Felder und Lärmbelastung
Durch die grössere Entfernung der Leitung zu den Siedlungen wird die Belastung für die Bevölkerung reduziert. Der Grenzwert von 1 μT für elektromagnetische Strahlung wird überall eingehalten oder sogar unterschritten. Die Lärmbelastung wird durch den Einsatz modernster Technologien sowie von Zweierbündeln deutlich reduziert.
Naturgefahren
Bei der Ausarbeitung des Projekts hat sich Swissgrid von Expertinnen und Experten für Naturgefahren beraten lassen. So wurde beispielsweise für die Durchquerung des Schutzgebiets Tremorgio ein Gutachten durch das Institut für Schnee- und Lawinenforschung in Davos erstellt. Die Erteilung der Baugenehmigung war an strenge Auflagen gebunden. So musste unter anderem in Zusammenarbeit mit Geologen des Kantons und Ingenieuren geprüft werden, ob entlang der Trassen Schutzmassnahmen erforderlich sind. Mögliche Naturgefahren sind Hangrutsche, Murgänge, Lawinen oder Steinschlag.