Drei mögliche Korridorvarianten
Anfang April 2022 hat Swissgrid das Gesuch zum Start des Sachplanverfahrens beim Bundesamt für Energie eingereicht. Der Sachplan Übertragungsleitungen (SÜL) ist das übergeordnete Planungs- und Koordinationsinstrument des Bundes für den Aus- und Neubau von Übertragungsleitungen. Das SÜL-Verfahren ist zweistufig aufgebaut:
Schritt 1: Zuerst werden Planungsgebiete erarbeitet, also geografische Räume in welchen die neue Leitung gebaut werden soll. Festgesetzt wird das Planungsgebiet durch den Bundesrat. Im Projekt Flumenthal – Froloo war der Spielraum für mehrere Planungsgebiete nicht ausreichend, weshalb sich Swissgrid gemeinsam mit den beteiligten Kantonen Basel-Landschaft, Solothurn, Bern und Jura auf ein einziges Planungsgebiet geeinigt hat. Dieses verläuft von Flumenthal (SO) Richtung Norden bis nach Therwil (BL), der Standortgemeinde des Unterwerks Froloo.
Schritt 2: Im Gesuch zum Start des Sachplanverfahrens macht Swissgrid eine Empfehlung für drei mögliche Korridorvarianten innerhalb des festgelegten Planungsgebiets. Bei Korridoren ist immer bereits die Übertragungstechnologie definiert, also ob die Leitung als Freileitung, als Erdkabel oder als Kombination davon geplant ist. Bei jedem Projekt arbeitet Swissgrid mindestens eine Korridorvariante je Technologie aus. Im Fokus steht dabei der Schutz von Mensch und Natur. Deshalb strebt Swissgrid Lösungen an, die Siedlungs- und Schutzgebiete so wenig wie möglich tangieren.
In diesem Projekt hat Swissgrid innerhalb des Planungsgebietes drei mögliche Korridore identifiziert, welche sich grösstenteils überschneiden. Zuerst wurde eine räumliche Übersicht erstellt, danach die Lage beurteilt und in einem dritten Schritt festgelegt, welche Gebiete sich – aus einer gesamtheitlichen Perspektive – für eine Leitung eignen und welche nicht. Gemeinsam mit verschiedenen Spezialisten und unter Berücksichtigung von Rückmeldungen durch Anspruchsgruppen wurden die Vor- und Nachteile der drei Korridore evaluiert.
Die drei Korridorvarianten im Überblick