Inwiefern war Energieautarkie, also eine eigenständige Energieeigenversorgung, ein Thema?
Ganz zu Beginn des Projektes haben wir das Ziel formuliert, eine vollständige autarke Energieversorgung zu erreichen. Davon zeugt ein spezieller Batterieraum zur Stromspeicherung, den wir baulich von Beginn an in die Wege geleitet haben. In Zusammenarbeit mit externen Spezialisten mussten wir seinerzeit jedoch erkennen, dass ein solches Vorhaben für ein Areal dieser Grösse weder ökologisch sinnvoll noch wirtschaftlich ist. Erlenmatt Ost will kein Quartier im Quartier sein, sondern Teil der Stadt und ist jetzt auch Teil einer gesamtheitlichen Energieversorgung, aber eben mit einer eigenen Energiezentrale.
Messen Sie den Verbrauch für jeden Haushalt und falls ja, können Sie diesen auch ein Stück weit regulieren?
In unserem verbindlichen Nachhaltigkeitskonzept für alle Gebäude legen wir fest, dass effiziente Haushaltsgeräte und Leuchtmittel verwendet werden müssen. Der tatsächliche Energieverbrauch wird von der ADEV-Energiegenossenschaft gemessen und abgerechnet. Grundsätzlich regelt ein eigens entwickeltes Reglement die Stromversorgung des Areals. Dieses hat nicht nur für unsere Mietenden Gültigkeit, sondern ist auch ein integrierender Bestandteil der Baurechtsverträge und regelt die Bedingungen, zu denen die ADEV die Elektrizität an die Strombezüger abgibt. Sofern die Stromkosten 5% unter dem Kleinbezüger-Tarif liegen, wird der Differenzbetrag verwendet, um einen Fonds für nachhaltige Investitionen zu äufnen.
Wie steht es um die Sektorenkopplung in der Erlenmatt Ost?
Die ADEV kam mit der Idee für bidirektionales Laden mit Fahrzeugen auf uns zu, und wir empfanden die Konzeption als faszinierend und passend für Erlenmatt Ost. Wir unterstützten die Idee aktiv. Auch hier galt: Als Wohnbaustiftung war für uns klar, dass wir nicht die Betreiber der Fahrzeuge sein würden. Dazu braucht es braucht es eine spezielle Infrastruktur und Technologie sowie spezielle Autotypen. Das Pilotprojekt wurde wissenschaftlich begleitet und ermöglichte in der Folge wichtige Rückschlüsse hinsichtlich Skalierung. Es ist erfreulich, dass Erlenmatt Ost das erste Areal in der Schweiz war, das bidirektionales Laden realisiert hat. Es steht exemplarisch für die vielen innovativen Projekte vor Ort.